Digitale Kompetenzen Digitale Kompetenzen

Für Krebsbetroffene kann es schwierig sein, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden. In ihrem Alltag sind sie zudem oft mit zahlreichen digitalen Informationen und Angeboten konfrontiert. Diese Herausforderungen werden in unserer Studie untersucht. So befragen wir Krebspatient:innen zu ihrer digitalen und Navigations-Gesundheitskompetenz. Auch wird untersucht, wie sie in ihrem Lebensalltag mit ihrer Krankheit umgehen. Wie es um ihre Selbstmanagement-Kompetenzen steht.

Ziel ist, auf Basis der Studienergebnisse gemeinsam mit Betroffenen und Gesundheitsfachpersonen Interventionen zu entwickeln, wie Krebsbetroffene (digitale) Informationen besser nutzen können. Aber auch, wie sie leichter Zugang zu Versorgungsangeboten erhalten, um ihre Krankheit und deren Folgen besser bewältigen zu können.

Ausgangslage

In der Schweiz leben immer mehr Krebsbetroffene. Diese Menschen stehen in ihrem Alltag vor zahlreichen Herausforderungen. Es ist nicht einfach, sich im Dschungel der Informationen, Behandlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten zurechtzufinden, deren Vor- und Nachteile zu verstehen, abzuwägen und auf die eigene Situation anzuwenden. Dies erfordert ein hohes Mass an Eigenverantwortung. Aber auch an Wissen in den verschiedenen Phasen der Behandlung und der Nachsorge.

Die Digitalisierung bietet viele Unterstützungsmöglichkeiten, mit denen Krebsbetroffene die genannten Herausforderungen besser bewältigen können. Dazu bedarf es bestimmter Kompetenzen, um entsprechende Unterstützungsangebote oder Gesundheitsinformationen im Internet zu finden, zu verstehen, zu bewerten und zu nutzen. Diese Kompetenzen werden unter dem Begriff der digitalen Gesundheitskompetenz zusammengefasst.

Auch ist es für Krebsbetroffene wichtig, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden, um die für sie bestmögliche Behandlung und Betreuung zu erhalten. Dazu benötigen sie die sogenannte Navigations-Gesundheitskompetenz.

Projekt

In der Studie wird die digitale und die Navigations-Gesundheitskompetenz sowie das Selbstmanagement von Krebsbetroffenen in der Schweiz untersucht. Im Mittelpunkt stehen die Kompetenzen, Herausforderungen und Bedürfnisse von Krebsbetroffenen im Umgang mit digitalen Informationen und Angeboten sowie bei der Orientierung im Gesundheitssystem. Gemeinsam mit Betroffenen und Gesundheitsfachpersonen werden Ideen für Strategien entwickelt, wie Informationen besser genutzt und der Zugang zu Versorgungsangeboten verbessert werden kann.

Projektziel

Die Studie hat folgende Ziele:

1. Erfassung der digitalen und Navigations-Gesundheitskompetenz und des Selbstmanagements von Krebsbetroffenen in verschiedenen Stadien ihrer Erkrankung. Die Ergebnisse mit bestehenden Daten der Schweizer Bevölkerung zu vergleichen;

2. Basierend auf den Erkenntnissen der quantitativen Erhebung, die Bedürfnisse von Krebsbetroffenen zu digitaler und Navigations-Gesundheitskompetenz und zum Selbstmanagement zu identifizieren;

3. Evidenzinformierte Empfehlungen für die Krebsversorgung und Gesundheitspolitik zu generieren;

4. Entwicklung potenzieller Interventionen zur Unterstützung von Krebsbetroffenen im Umgang mit digitalen Informationen und Angeboten sowie bei der Orientierung im Gesundheitssystem und im Selbstmanagement.

Methodisches Vorgehen

Zunächst werden Krebsbetroffene in einer schweizweiten Online-Befragung zu ihrer digitalen und zu ihrer Navigations-Gesundheitskompetenz sowie ihren Selbstmanagement-Kompetenzen in Bezug auf ihre Krebserkrankung befragt. Um ein besseres Verständnis ihrer Bedürfnisse zu erlangen, sollen Interviews mit Betroffenen geführt werden. Die Ergebnisse diskutieren wir anschliessend mit Betroffenen und Fachpersonen an einem runden Tisch. Gemeinsam sollen dann Empfehlungen für die Krebsversorgung und Gesundheitspolitik abgeleitet werden. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse entwickeln wir abschliessend Massnahmen, um diese Empfehlungen umzusetzen.

Projektteam

Projektleitung: Dr. Karin Ribi, Prof. Dr. Jörg Haslbeck
Kooperationspartner: Dr. Saskia De Gani, Careum Zentrum für Gesundheitskompetenz
Team: Elena Alder, Tami Wehrmann, Dr. Rosa Visscher

Finanzierung

Krebsliga Schweiz_KLS-5941-08-2023

Logo Krebsliga Schweiz

Die Krebsliga berät, unterstützt und informiert Menschen mit Krebs und deren Angehörige. Sie setzt sich gezielt für Prävention und Früherkennung von Krebs ein und fördert die unabhängige Krebsforschung. Als nationaler Verband besteht sie aus 18 kantonalen und regionalen Krebsligen sowie der Dachorganisation, der Krebsliga Schweiz. Sie ist eine vorwiegend durch Spenden finanzierte Organisation.

Laufzeit

März 2024 – Juni 2026

Literatur

Ribi, K., & Haslbeck, J. (2023). Digitale und navigationale Gesundheitskompetenz: Bedeutung für Krebsbetroffene im Zeitalter der digitalen Transformation. Onkologiepflege / Soins En Oncologie / Cure Oncologiche (3), 9-10.

De Gani, S. M., & Jaks, R. (2023). Wozu Gesundheitskompetenz? Die Bedeutung der Gesundheitskompetenz in der Onkologie. Onkologiepflege / Soins En Oncologie / Cure Oncologiche (3), 5–7.

Sperisen, N., Cardinaux-Fuchs, R., Schneider-Mörsch, B., Stoll, S., & Haslbeck, J. (2021). Cancer Navigation und Survivorship. Eine individuelle, ganzheitliche und integrierte Versorgung. Onkologiepflege / Soins En Oncologie / Cure Oncologiche (1), 12-14.

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Bereich Forschung

Gloriastrasse 18a
8006 Zürich
Senior Researcher
Karin Ribi

Dr. Karin Ribi

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Prorektor Lehre
Prorektor Lehre Joerg Haslbeck, Careum Hochschule Gesundheit

Prof. Dr. Jörg Haslbeck

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