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Ausgangslage

Der technische Wandel ermöglicht neben modernen Behandlungsmethoden auch neue Informations- und Kommunikationsformen in der häuslichen Gesundheitsversorgung. Gerade für Personen, die körperlich eingeschränkt sind, bieten diese Kommunikationsformen grosse Potenziale für die flexible und niederschwellige Therapieberatung und Alltagsbewältigung. Dabei sind auch die Angehörigen wichtig, denn sie können zeitgleich zugeschaltet werden, wenn sie erwerbstätig sind oder weiter entfernt leben. Anforderungen für ein gutes Gelingen der technisch unterstützten Kommunikation und Information gibt es sowohl bei Patientinnen, Patienten und deren Angehörigen, als auch bei Gesundheitsfachpersonen und dem weiteren Helfernetz.

In diesem Netzwerk agiert auch MediService mit seinem Angebot der Therapiebegleitung mittels Videotelefonie. Ergänzend zu den Besuchen zuhause in der gesamten Schweiz erreichen die Home Care Mitarbeitenden ihre Patientinnen und Patienten und ggf. auch deren Angehörigen mittels einer betriebsintern entwickelten App auf dem Mobiltelefon. So kann das Home Care Team flexibel und zeitnah entscheiden, ob sie ihre Therapiebegleitung und das Medikamentenmanagement je nach Bedarf vor Ort oder mittels Video-Zuschaltung anbieten

Projektziel und Evaluationsfragen

Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des Projektes, die Videotherapiebegleitung des MediService Home Care Teams unter verschiedenen Perspektiven zu evaluieren und dabei Erkenntnisse zur Nutzerfreundlichkeit und zur Versorgungsqualität zu gewinnen. Dabei interessieren sowohl die Sicht der Patientinnen, Patienten und gegebenenfalls ihrer Angehörigen als auch die Perspektiven der Fachleute aus Pflege (MediService Home Care Team) sowie als Entwickler und Betreiber des Videotelefonie-Angebotes von MediService. Vier Evaluationsfragen stehen deshalb im Zentrum:

  1. Inwiefern unterstützt die angebotene Video-Therapiebegleitung die Arbeit mit Patientinnen, Patienten und – soweit involviert – auch deren Angehörigen zuhause, am Arbeitsort oder unterwegs?
  2. Welche Grenzen und Schwierigkeiten haben sich bisher gezeigt, und welche Lösungsabsätze wurden dafür entwickelt?
  3. Wie haben sich die Arbeitsprozesse unter Nutzung von Videotelefonie innerhalb des Home Care Angebots und allenfalls auch mit anderen Versorgungsakteuren verändert?
  4. Welches Potential der Weiterentwicklung zeigt sich aufgrund der Evaluation?

Methodisches Vorgehen

Die Videotherapie begleitung wird vom Home Care Team in Excel-Tabellen quantitativ erfasst. Diese werden anonym ausgewertet. Zudem werden Experteninterviews mit Home Care-Teammitgliedern, leitfadengestützte Interviews mit Patientinnen, Patienten und deren Angehörigen sowie nicht-teilnehmende Beobachtungen von Sequenzen der Videotherapiebegleitung durchgeführt. Die auf dieser Basis erarbeiteten Empfehlungen werden in einem Workshop zum Praxistransfer diskutiert.

Laufzeit:

02/2020 – 09/2020

Auftraggeber:

MediService AG, Zuchwil

Projektteam:

Careum Hochschule Gesundheit: Iren Bischofberger, Anke Jähnke, Claudia Müller, Alwin Abegg, Viola Lorenz, Rivana Cerullo

Externer Beirat: MaryJo Vetter (New York University), Expertin in Virtual Health Care; Cristina Galfetti, Patientencoach

Kontakt:

Anke Jähnke, anke.jaehnke@careum-hochschule.ch

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Bereich Forschung

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